Liebe Brüder und Schwestern,
„Truth will prevail“ – „Wahrheit wird sich durchsetzen“. Heber C. Kimball und weitere sieben Missionare sahen diesen Spruch auf einem Banner, als sie 1837 in Preston, England ankamen. Diese Worte nahmen die ersten Missionare als Leitspruch für ihre Mission auf den Britischen Inseln.
Dieser Leitspruch hat mich ebenfalls auf meiner Mission und auch danach immer wieder im Leben und in der Kirche begleitet. In einer Welt, in der Nachrichten in Sekundenschnelle verbreitet werden können und wir rund um die Uhr Informationen aus der ganzen Welt abrufen können, stellen wir Menschen uns immer wieder eine Frage. Was ist überhaupt Wahrheit?
Viele kluge Köpfe versuchen seit Jahrhunderten Wahrheiten zu belegen oder zu definieren. Manchmal wird in der Wissenschaft eine Wahrheit, die seit Jahren anerkannt ist, revidiert, da neue Wahrheiten entdeckt worden und die alte Wahrheit widerlegt worden sind. So passiert es tagtäglich, dass wir immer neuen Informationen ausgesetzt sind und oftmals nicht hinterherkommen. Was ist jetzt die richtige Wahrheit? Eine berechtigte Frage.
Elder Uchtdorf hat einmal gelehrt: „Allzu oft verwechseln wir Glauben mit Wahrheit und meinen, weil uns etwas vernünftig vorkommt oder in dem Kram passt, müsse es wahr sein. Umgekehrt glauben wir die Wahrheit manchmal nicht oder verwerfen sie, weil wir uns dann ändern oder zugeben müssten, dass wir uns geirrt haben. Oft wird die Wahrheit zurückgewiesen, weil sie zu früheren Erfahrungen nicht zu passen scheint.“ (Devotionals 2013). Bestimmt ist jedem von uns dies einmal passiert. Um solches Verhalten vorzubeugen, müssen wir uns aktiv auf die Suche nach Wahrheiten machen.
Um Wahrheit erkennen zu können müssen wir, wie so oft im Evangelium, selbst handeln. „[…] Und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie für immer frei geworden und können Gut von Böse unterscheiden; sie können für sich selbst handeln und müssen nicht auf sich einwirken lassen […]“ (2 Nephi 2:26). Wir haben schon eine Fähigkeit in uns, das Gute von dem Bösen zu unterscheiden, doch manchmal sind die Fragen nach der Wahrheit nicht so einfach und wir müssen ein bisschen mehr arbeiten.
Die Geheimnisse Gottes, also geistige Wahrheiten, sind jedem zugänglich, die da fragen. In Lehre und Bündnisse 42: 61 gibt uns der Herr die Anleitung, wie wir Wahrheiten erkennen können: „Wenn du bittest, wirst du Offenbarung um Offenbarung, Erkenntnis um Erkenntnis empfangen, damit du die Geheimnisse und Friedfertige erkennen mögest – das, was Freude bringt, das, was ewiges Leben bringt.“. Wir müssen so leben, dass wir würdig sind Offenbarungen zu empfangen, um so ein eigenes Zeugnis zu erlangen oder zu festigen.
Durch den heiligen Geist können wir selbst erfahren, was wahr ist und was nicht. Die Betonung liegt hierbei auf dem Wort „selbst“, es ist eine individuelle Aufgabe, die jeder meistern kann. Der Weg, Wahrheit zu erkennen, ist ein lohnender Weg.
„Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben: niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Johannes 14:6). Arbeiten wir daran die Geistigen Wahrheiten zu erkennen, um ewiges Leben durch Jesus Christus zu empfangen.
Ich bin dankbar, für die Möglichkeit, dass wir in unserem Leben manchmal einfach nur fragen müssen, um Hilfe zu bekommen. Christus ist immer zur Stelle, um uns zu unterstützen Wahrheit zu erlangen. Die Wahrheiten des Evangeliums werden sich am Ende durchsetzen, das ist mein Zeugnis.
Im Namen Jesu Christ. Amen.
Maximilian Paul, Hoher Rat im Pfahl
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